Poker Turnierregeln Pocket Rockets Verl
1 Turnierpersonal
1a Turnierleitung
Die Turnierleitung hat bei allen Entscheidungen jederzeit der Turnierintegrität und der Fairness gegenüber den beteiligten Spielern die höchste Priorität einzuräumen. Deshalb ist das Fairnessprinzip über eine technische Auslegung des Regelwerkes zu stellen. Abschließende Entscheidungen der Turnierleitung sind endgültig und nicht anfechtbar.
1b Erwartungen an die Spieler
Von den Spielern wird erwartet, dass sie ihre Anmeldedaten und Platzzuweisung überprüfen, ihre Hände schützen, ihre Absichten klar machen, dem Spielverlauf folgen, der Reihe nach agieren, ihr Recht zu Handeln verteidigen, Karten sichtbar platzieren, Spielchips korrekt stapeln, in einer aktiven Hand am Tisch bleiben, offen auf erkannte Fehler hinweisen, zügig die Tische wechseln, die One-player-to-a-hand-Regel beachten, die Regeln kennen und sich an sie halten, die Pokeretikette beachten und allgemein zu einem regulären Turnier beitragen.
4 Telekommunikation
Die Spieler dürfen am Tisch nicht telefonieren. Führt ein Spieler ein Telefonat, so hat er den Tisch zu verlassen.
5 Anmeldung der Teilnahme und Platzauslosung
Teilnehmer müssen sich vor Turnierbeginn bei der Turnierleitung anmelden. Die Turnierleitung kann die Anzahl der Anmeldungen beschränken. Mitglieder-Anmeldungen bis zwei Tage vor Turnierbeginn werden bevorzugt. Die Top-Ten der Rangliste sind ab dem Juli-Turnier als Teilnehmer gesetzt, wenn sie sich rechtzeitig anmelden. Falls ein Vereinsmitglied wegen einer geschlossenen Anmeldung eine Turnierabsage erhält, so ist es für das Folgeturnier auf jeden Fall gesetzt. Danach werden die Plätze nach der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldung vergeben.
Ein verspätetes Einsteigen ins Turnier nach Turnierbeginn ist nach Möglichkeit vorab anzukündigen. Die Turnierleitung entscheidet vor Ort über das Einsteigen von nicht angemeldeten Nachzüglern. Sie entscheidet auch, wann die Chips eines nicht erschienen oder zu spät kommenden Spielers vom Tisch genommen werden.
Mit der Anmeldung geben die Teilnehmer ihre Zustimmung zur Veröffentlichung ihres Namens und Bildern auf den Präsenzseiten der Pocket Rockets Verl, es sei denn, der Spieler widerspricht dem explizit.
Für Turniere erfolgt die Platzvergabe nach dem Zufallsprinzip, indem die Spielwarte bereits vor Spielbeginn den angemeldeten Spielern verdeckt entsprechende Platzkarten zulosen. Die Platzzuweisung erfolgt nach persönlichem Erscheinen durch die Turnierleitung vor Ort. Ein Spieler, der sein Turnier mit dem korrekten Anfangsstack auf einem falschen Platz beginnt, ist umgehend mit seinem aktuellen Chipstand an seinen richtigen Platz umzusetzen.
Seat 1 eines Tisches wird automatisch zum Kartengeber (Dealer), es sei denn, es meldet sich ein freiwilliger Geber. Der Kartengeber wählt seinen Platz, die Platzreihenfolge wird jedoch in keinem Fall geändert. Den Button erhält automatisch der Spieler, der an Seat 1 eines jeden Tisches gelost wurde. Die Pflicht zu dealen geht nach einer Stunde Spielzeit (nach jeder Pause) planmäßig auf den linken Nebenmann über (Platz n+1). Scheidet ein Dealer aus, übernimmt der Spieler links von ihm.
8: Tischausgleich (Table Balance)
Der Spieler, der als nächster den Big Blind erhielte, wechselt an den anderen Tisch in die jeweils schlechteste Position.
12: Reihenfolge beim Aufdecken der Karten
Gibt es einen Showdown, ohne dass ein Spieler All-in ist, muss der Spieler, der die letzte aktive Aktion (Bet oder Raise) in der letzten Setzrunde getätigt hat, seine Karten als erster umdrehen. Wenn es keine aktive Aktion in der letzten Setzrunde (auf dem River) gab, muss der Spieler links des Buttons als erster seine Karten zeigen, dann geht es im Uhrzeigersinn weiter zu den folgenden in der Hand aktiven Spielern. Ein Spieler kann sich entscheiden seine Hand verdeckt zu passen anstatt sie zu zeigen, falls kein anderer aktiver Spieler sein Recht auf Einsicht einfordert (siehe Regel 14) oder entsprechende Hausregeln ihn dazu zwingen.
14: Das Recht eine Hand zu sehen
Die Turnierleitung hat das Recht einen Spieler aufzufordern seine Hand zu zeigen (z.B. wenn die Vermutung besteht, dass eine Hand ungültig ist oder der Verdacht auf Zusammenspiel mehrerer Spieler besteht). Ein Spieler, der bis zur letzten Setzrunde dabei ist und seine Karten aufdeckt, darf darauf bestehen, dass andere an der Hand beteiligte Spieler ihre Hand aufdecken müssen. Ein Spieler, der seine eigenen Karten beim Showdown nicht aufdeckt und in den Muck wirft, verliert jedes Recht einen anderen Spieler in der Hand zum Aufdecken seiner Karten aufzufordern.
19: Nächste Hand und neue Limitstufe
Eine neue Hand beginnt mit Start des Mischen per Hand oder, wenn eine Mischmaschine benutzt wird, mit dem Drücken des grünen Lichtes der Maschine durch den Dealer.
20: Chip Race – Verfahren bei der Herausnahme niedrigwertiger Chips
Nach der initialen Chipausgabe werden die Koffer zusammen und verschlossen gelagert. Nach Ankündigung von „Race for Chips“ sammeln an jedem Tisch die Chipleader alle Chips des kleinsten Werts in ihren Stacks – dabei überwacht der Dealer das Wechseln der Chips.
Wenn Spieler bei diesem annoncierten „Color up“, des Austausches niedrigwertiger Chips gegen höherwertige Chips, eine Restanzahl der niedrigwertigen Chips übrigbehalten, wird wie folgt verfahren: Der Dealer überwacht den Vorgang und führt das Chip-Race durch. Die Kartenverteilung startet immer an Platz 1. Der Spieler mit der High Card erhält alle noch zu verteilenden Chips. Kein Spieler kann durch eine Chip Race aus dem Turnier ausscheiden. Ein Spieler der seine(n) letzten Chip(s) im Chip Race verliert erhält dennoch einen Chip in der kleinsten noch im Spiel verbleibenden Chipwertigkeit.
Der Austausch der „kleinen“ Chips wird ausschließlich durch Turnierpersonal (Spielwarte, Regelwarte, Turnierleitung) durchgeführt. Es wird allen Spielern empfohlen beim Chip Race anwesend zu sein.
21: Chips im Spiel müssen sichtbar und zählbar sein
Um allen Spielern jederzeit die Möglichkeit zu geben die Chips der Mitspieler sehen und abzählen zu können, sollten die Chips in übersichtlichen Stacks aufgestellt sein. Dabei müssen die Spieler die höherwertigen Chips jederzeit sichtbar und erkennbar (vorn) aufstellen. Der Turnierleitung ist es erlaubt die Chips auf Anzahl und Chipwert zu überprüfen und ggf. einen „Color up“ durchzuführen. Ein „color up“ außerhalb des üblichen Chip Race muss angekündigt werden.
24: „Zeit“ beantragen
Nachdem eine angemessene Zeit für die Entscheidung eines Spieler abgewartet wurde, hat der Spieler nach Ansage des Dealers noch eine weitere Minute Zeit für seine Entscheidung.
25: Rabbit Hunting
Das sogenannt Rabbit Hunting ist während eines Turniers nicht gestattet.
26: „Am Platz“ Regel
Ein Spieler muss auf seinem zugewiesenen Platz sein, bevor die erste Karte der Hand durch den Dealer ausgeteilt wird. Ansonsten erhält er keine Karten. Ein Spieler muss an seinem zugewiesenen Platz sein, um das Recht zu haben, die Turnierleitung zur Zeitnahme zu rufen. Siehe dazu Regel 24. „Am Platz“ bedeutet in unmittelbarer Reichweite seines Stuhls. Diese Regel duldet nicht das Entfernen von Spielern, während sie aktiv in einer Hand sind.
34: Mündliche Annoncierung einer Aktion / Aktionsreihenfolge
Die Spieler haben in der vorgegebenen Reihenfolge zu agieren. Die mündliche Annoncierung einer Aktion ist für den Spieler, der an der Reihe ist, bindend. Ist der Spieler an der Reihe und legt er Chips in den Pot, dann können die in den Pot gelegten Chips nicht wieder herausgenommen werden. Beispiel: Der Spieler legt Chips für einen Limp (Call des BB), obwohl vor ihm geraist wurde. Die Chips bleiben im Pot. Der Spieler kann folden oder den restlichen Betrag zum Call des Raises auffüllen.
Annonciert ein Spieler eine Bet/Raise, so sollen die nachfolgenden Spieler die klare Nennung des Betrages abwarten, bevor sie handeln.
35: Aktion außer der Reihe
Eine Aktion, die ein Spieler außerhalb der Reihenfolge tätigt, kann eine Strafe nach sich ziehen und bleibt bindend, wenn sich die Situation bis zu dem Spieler, der vorzeitig agiert hat, nicht verändert. Ein Check, ein Call oder ein Fold verändern die Situation nicht. Verändert sich die Situation, ist die Aktion, die außer der Reihe deklariert wurde, nicht mehr bindend. Sobald dieser Spieler nun an der Reihe ist, hat er alle Optionen zu einem Call, Raise oder Fold. Ein Fold außer der Reihe ist hingegen immer bindend.
Übergangene Spieler müssen ihr Recht zu handeln verteidigen. Falls genug Zeit war und links vom Spieler Substancial action erfolgte (Regel 32), so ist die Aktion außer der Reihe trotz des übergangenen Spielers bindend. Der Floorman entscheidet, wie mit der Hand des übergangenen Spielers verfahren wird.
36: Durchführung eines Raises
In No-Limit- oder Pot-Limit-Varianten ist ein Raise in folgenden drei Varianten zulässig:
1) Der gesamte Betrag wird in einem Zug in den Pot befördert.
2) Der Betrag wird zunächst mündlich annonciert und wird dann in den Pot befördert.
3) Es wird zuerst mündlich ein Raise annonciert, dann der Betrag für den Call platziert und in einem dritten Schritt der Betrag für das Raise in einem Zug in den Pot gelegt.
Es ist allein die Verantwortung des agierenden Spielers seine Absicht eindeutig und klar zu machen. Die Dealer sind dafür verantwortlich String Bets und String Raises zurückzuweisen.
37: Bets und Raises
Als Minimumbet gilt der aktuelle Big Blind. Ein Raise muss mindestens die Größe der letzten Bet oder des letzten Raises der Setzrunde haben.
38: Bets mit einem großen Chip
Immer wenn eine Aktion zum Call einer Bet mit einem einzigen Chip erfolgt, der einen größeren Wert hat, als für die Aktion notwendig wäre, ist dies lediglich ein Call, wenn nicht vorher mündlich ein Raise angekündigt wurde.
45: Unkorrekte Folds
Alle Folds, die vor Ende der letzten Betting-Runde erfolgen und entweder auf einen Check erfolgen, wenn der Spieler an der Reihe ist, oder generell außer der Reihe erfolgen, sind zwar verbindlich, können aber eine Strafe nach sich ziehen, da sie unkorrekt erfolgen.
51: Keine Offenlegung von Informationen
Die Spieler sind verpflichtet die Integrität des Turniers und der anderen Spieler jederzeit zu wahren. Aus diesem Grund dürfen Spieler, ob sie in der aktiven Hand beteiligt sind oder auch nicht, den Spielverlauf nicht zu Ungunsten oder Gunsten eines anderen Spielers beeinflussen. Sie dürfen zum Beispiel weder
• Informationen über gefoldete oder noch spielende Karten preisgeben, noch
• das laufende Spiel beurteilen oder kritisieren, noch
• eine nicht offen gelegte Hand lesen/analysieren („read a hand“).
Die „One-player-to-a-hand-Regel“ ist einzuhalten. Unter diese Regel fallen auch das Zeigen einer Hand oder das Diskutieren einer Hand mit einem anderen Spieler, einem Zuschauer oder Ratgeber.
54: Verstoß gegen die Poker-Etikette
Wiederholte Verstöße gegen die Poker-Etiquette werden bestraft. Dazu gehören unter anderem das unnötige Berühren von Chips oder Karten anderer Spieler, Spielverzögerung, das wiederholte Agieren außer der Reihe oder exzessives Gerede. Die Pocket Rockets geben sich darüber hinaus eine eigene Poker Etikette.
Ungebührliches Verhalten wird sofort angesprochen. Jeder ist angehalten zu reagieren und das ungebührliche Verhalten freundlich am Tisch zu klären. Wir verweisen auf das Regelwerk sowie die Poker-Etikette. Für die Einhaltung der Regeln und der Etikette sind im Eskalationsfall als letzte Instanz die Regelwarte und die Turnierleitung zuständig.
*Kurzfassung mit den wichtigsten Regeln - Version 1.2 vom 16.04.2015
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